Für die Menschen im alten China war es sehr wichtig, gesund alt zu werden. Dahinter stand der Wunsch, geistige Reife und letztlich spirituelle Erleuchtung zu erlangen. Dazu wurden Übungen zur Aktivierung der Energien von Geist und Körper durchgeführt. Zum einen wurden meditative Praktiken und zum anderen körperliche Übungen wie Tai Qi und
Qi Gong zur Stimulation der Lebensenergie angewandt.
Insbesondere sollte man sich hier auf Stützung und Aktivierung der Nieren Energie konzentrieren. Nachlassen der Nierenenergie insbesondere auf der Yin-Seite kann zu quälenden Anpassungsschwierigkeiten des ganzen Organismus sorgt.
Dabei führen Stauungen der Körpersäften wie Blut, Lymphe, Zwischenzellflüssigkeit, Speichel und Schweiß zu Stausymptomen wie etwa dem schubweisen Schwitzen mit Hitzewallung und anschließend zu Mangelsymptomen wie Schlafstörunqen. Es kann auch zu Osteoporose, der Verdünnung der Knochenstruktur mit erhöhter Anfälligkeit für Knochenbrüche, kommen.
Was kann man tun?
- Körperliche Anstrengung für mindestens 15-2O Minuten täglich bringt Schwung ins System
- Gesunde und schlackenarme Ernährung mit viel grünem Gemüse (Kalziumquelle), Obst und Vollkornprodukten. Durch gute Nährstoffe werden die Reserven wieder aufgefüllt und nicht die Notreserven der Nierenenergie weiter unnötig verringert.
- Vermeiden von Milchprodukten, weil diese zur Schleimbildung und Kühlung des Organismus beitragen.
- Milz- und Nierenenergie mögen warme Nahrungsmittel wie Suppen, warme Getreidegerichte, gedämpftes Gemüse etc.
Das Nieren Yin wird am stärksten durch tierische Produkte wie Innereien und Fleisch(mit Knochen) ernährt. Auch vegetarische Nahrungsmittel wie Walnüsse, schwarzer Sesam, Wasserkastanien, Süßkartoffeln, schwarze Sojabohnen und Linsen tun dem Nieren Yin gut. - Massage des Quellpunktes der Nierenleitbahn (Ni1) unter dem Fuß. Man drückt in die Mitte der Kuhle hinter den Zehengrundgelenken mit dem Daumen fest hinein und führt dabei eine leicht im Uhrzeigersinn kreisende Bewegung für ein bis drei Minuten aus. Beide Füße werden am besten zweimal täglich behandelt.
- Atemtechnik, bei der der Atem ohne die Schultern zu heben in die Nierenregion gelenkt wird. So wird den Nieren Energie zugeführt. Man kann die Technik täglich, so oft man mag, anwenden (Sonderform des Qi Gong)
- „Knochenatmung“ stellt man sich vor, dass man über die Beine und / oder Arme ein- und wieder ausatmet. Dies stützt die Knochen bei täglichem Üben.
- Erwärmung des Ren 4/KG 4, einem Akupunkturpunkt, der auf der Mittellinie 3 Daumen breit unter dem Bauchnabel liegt mit einer Moxazigarre aus getrocknetem Beifußkraut (bei Heilpraktikerin)
Bei ausgeprägtesten klimakterischen Störungen sollten Sie Ihre Heilpraktikerin aufsuchen. Es gibt gute Erfolge bei der Behandlung von klimakterischen Beschwerden mit Akupunktur und Tees, sowie ätherischen Ölen.
Kraftbrühe zur Stärkung der Nierenenergie (2 Teller)
1 l Wasser zum Kochen bringen,
50 g Rindersuppenfleisch oder Lammkoteletts dazu geben,
3 Walnüsse ohne Schale
1 EL Weizen
1 EL Milchreis
1 kleine Möhre
1 kleine Stange Porree
1 Knoblauchzehe
Suppengewürze
Eine Stunde köcheln lassen und abseihen. Die Chinesen kochen die Suppe für acht Stunden, verwenden aber die fünffache Menge, so dass sich der Kochvorgang lohnt. Zweimal wöchentlich einen Teller davon essen.