Gesund durch Bewegung

Acht Stunden sitzenderweise im Büro schaden der Gesundheit, sind aber für viele Menschen notwendiger Alltag. Eine neue Studie zeigt nun, dass man für einen gesunden Ausgleich nicht im Fitnessstudio trainieren muss. Es gibt eine viel einfachere Alternative:

092.JPGEine Stunde Bewegung am Tag gleichen die gesundheitlichen Nachteile durch stundenlanges Sitzen aus. Durch einen zügigen Spaziergang, eine Radltour, eine Runde Joggen oder Gymnastik können wir etwas gegen das Risiko von Herz- und Kreislauferkrankungen, Brust- und Darmkrebs, Diabetes Typ 2 oder Schlaganfall tun.

Eine im Fachmagazin „Lancet“ veröffentlichte Studie von Wissenschaftlern an der Norwegian School of Sport Sciences zeigt dies. Studienleiter Ulf Ekelund und sein Forscherteam Daten trugen Daten von insgesamt 16 Bewegungsstudien zusammen. Mehr als eine Million Testpersonen hatten an den Studien teilgenommen.

Es gab vier Einteilungen: Eine Gruppe, die sich weniger als fünf Minuten am Tag bewegte bis hin zu denen, die 60 bis 75 Minuten am Tag sportlich aktiv waren. Auch die Sterberate der Teilnehmer wurde ins Verhältnis zu den Aktivitätsminuten gesetzt.

Das Ergebnis besagte, dass Menschen, die acht Stunden am Tag sitzen und sich am selben Tag jedoch eine Stunde aktiv bewegten, ein geringeres Sterberisiko aufwiesen als jene, die bei gleicher Sitzdauer keiner sportlichen Betätigung nachgingen.

Ein besonders interessante Tatsache ist, dass selbst die Menschen, die deutlich weniger als acht Stunden saßen und keiner sportlichen Aktivität nachgingen trotzdem eine höhere Sterberate aufwiesen als die, die acht Stunden gesessen, aber sich am selben Tag noch eine Stunde bewegt hatten.

Fitnessstudio ist nicht nötig

Als körperliche Aktivität reichen laut Studie eine Stunde Gehen mit einer moderaten Geschwindigkeit von 5,6 km/h oder Fahrradfahren mit 16 km/h aus. Dabei kann man z.B. eine halbe Stunde Radeln zur Arbeit oder Einkaufen und eine halbe Stunde Gymnastik am Tag miteinander kombinieren. Auch Putzen, Staubsaugen oder Gartenarbeit gelten dabei als körperliche Aktivität, wenn man es in entspannter Stimmung absolviert.

Den Angaben zufolge ist die Studie die erste Untersuchung ihrer Art und Teil einer Artikelserie anlässlich der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Laut Studie werde fehlende Bewegung mit weltweit fünf Millionen Todesfällen pro Jahr in Verbindung gebracht.